5 lösungsorientierte Strategien, um Vertrauen im Team aufzubauen und zu stärken: Ein Leitfaden für Führungskräfte
Für dich als Führungskraft ist es unerlässlich, Vertrauen in deinem Team aufzubauen und zu stärken. Denn ohne Vertrauen könnt ihr nicht erfolgreich zusammenarbeiten und eure Ziele erreichen. In diesem Leitfaden stelle ich dir fünf lösungsorientierte Strategien vor, mit denen du das Vertrauen im Team aufbauen und stärken kannst.
Wie lässt sich Vertrauen definieren?
Definition von Prof. Dr. Niels Bierbaumer:
(Österr. Neurowissenschaftlicher und Psychologe)
"Vertrauen ist ein Gefühl, das Bindungen stärkt, Harmonie und Einigkeit schafft. Doch es ist nur notwendig, entsteht also nur dann, wenn Informationen über die Absichten oder Möglichkeiten des Gegenübers fehlen.
Der Vertrauende gibt Kontrolle ab, er hat keinen Einfluss auf das, was passiert. Er kann nur annehmen, dass alles in seinem Sinne geschieht. Vertrauen ist also ein riskantes Gefühl. Sein Gegenspieler ist die Angst. Denn auch die kann sich entfalten, wenn wir nicht die volle Kontrolle haben."
Brené Brown zum Thema Vertrauen:
(US Sozialwissenschaftlerin, forscht auf den Gebieten Scham und Empathi, Autorin, Speakerin
"She borrows a definition from leadership and well-being coach Charles Feltman who says that “trust is choosing to make something important to you vulnerable to the actions of someone else.” Trust isn't built in grand gestures, Brown says, but in the small moments that people treat what is important to you with care."
Video zum Thema "Die Anatomie des Vertrauens" - sehenswert. 🙂
Wie würdest du "Vertrauen" definieren?
Wie entsteht Vertrauen zwischen Menschen?
Vertrauen ist für mich ein sehr faszinierendes Thema. Vieles in der Teamzusammenarbeit steht und fällt mit dem Vertrauen ineinander. Und doch ist es ein Gefühl, das oft schwer zu beschreiben ist und auch in der Wissenschaft noch gar nicht so umfassend untersucht wurde.
Bei meiner Recherche bin ich auf Prof. Dr. Niels Bierbaumer gestoßen. Er ist Neurowissenschaftler und Psychologe, der zahlreiche Bücher zum Thema verfasst hat, unter anderem den Titel "Vertrauen. Ein riskantes Gefühl." (zusammen mit Prof. Dr. Jürgen Wertheimer). Er meint, es gäbe nichts Mächtigeres als Vertrauen und nichts was mehr zur Harmonie beiträgt. Fehlt es, dann zerfällt jede Familie, Freundschaft, Unternehmen oder Staat.
Weiter führt er aus, dass Wissenschaftler noch nicht erklären können wie genau Vertrauen im Gehirn entsteht. Bisher lässt sich sagen, dass wenn die Aktivität in bestimmten Regionen des Denkorgans, die uns Angst spüren lässt, sinkt, dann nimmt das Vertrauen zu. Diese sehr alten Hirnstrukturen reagieren empfindlich auf potentielle Gefahren. Wenn diese Areale weniger aktiv sind, dann spüren Menschen Vertrauen. Spannend ist weiter, dass bewiesen wurde, dass Menschen, die überhaupt keine Angst verspüren auch kein Vertrauen aufbringen können (z.B. psychopathische Veranlagung). Sprich es ist ein Mindestmaß an Angst notwendig, um Vertrauen spüren zu können.
Am ehesten entsteht Vertrauen, wenn Erwartungen erfüllt werden, die man ineinander hat. Im persönlichen Kontakt entsteht Vertrauen auch durch Nähe und Berührung. Auf Teams umgelegt, heißt das zum Beispiel beim miteinander gute Zeit verbringen, sich persönlich kennen lernen oder gemeinsame Erlebnisse.
Die US Sozialwissenschaftlerin Brené Brown hat sich intensiv mit der "Anatomie von Vertrauen" auseinandergesetzt und fasst ihre Erkenntnisse in einer Buchstabenreihe zusammen: BRAVING. Das Video mit ihrer Rede darüber habe ich dir oben bei der Definition von Vertrauen verlinkt, ich finde sehenswert.
Sie fasst es so zusammen: "An overview of the seven elements of trust: Boundaries, Reliability, Accountability, Vault, Integrity, Nonjudgement, and Generosity. The acronym BRAVING serves as a helpful checklist when rumbling with trust issues with the people in our lives. Breaking down the attributes of trust into specific behaviors allows us to more clearly identify and address breaches of trust. I love the BRAVING checklist because it reminds me that trusting myself or other people is a vulnerable and courageous process."
Auch sie hält das "jemand Vertrauen schenken" für einen verletzlichen und mutigen Prozess.
Wie lässt sich Vertrauen im Team aufbauen und stärken?
Als Führungskraft eines Teams oder einer Gruppe hast du Möglichkeiten den Aufbau von Vertrauen zu fördern und das vorhandene Vertrauen zu stärken. Ich zeige dir im heutigen Blogartikel 5 lösungsorientierte Strategien dazu:
(1) Kommuniziere klar und transparent
Kommunikation ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit im Team. Um Vertrauen aufzubauen, musst du klare und transparente Informationen bereitstellen. Das bedeutet, dass du deine Entscheidungen und Handlungen erklären und dein Team über den Fortschritt der Projekte auf dem Laufenden halten solltest. Wenn dein Team das Gefühl hat, dass du sie auf dem Laufenden hältst und sie über alles Wesentliche informierst, werden sie dir eher vertrauen. Genauso kannst du dein Team anhalten auch untereinander klar und transparent mit Information umzugehen. Das fördert Vertrauen stark.
Beispiel: Wenn du eine Änderung in der Strategie vornehmen musst, informiere dein Team zeitnah darüber und erkläre, warum du diese Änderung vornimmst. Zeige auf, wie diese Änderung zu den Unternehmenszielen beiträgt.
(2) Biete Unterstützung und Anerkennung
Zeige deinem Team, dass du für sie da bist, wenn sie Hilfe benötigen. Biete Unterstützung an, wenn sie Schwierigkeiten haben, und zeige ihnen, dass du ihre Arbeit wertschätzt. Wenn du dein Team anerkennst, motivierst du sie und stärkst das Vertrauen. Wenn dein Team weiß, dass du hinter ihnen stehst, werden sie auch in schwierigen Zeiten für dich da sein.
Beispiel: Wenn ein Teammitglied eine schwierige Aufgabe bewältigt hat, nimm dir die Zeit, ihm / ihr persönlich zu gratulieren und zu zeigen, dass du die Anstrengungen wertschätzt, die er/sie unternommen hat.
(3) Schaffe ein offenes und respektvolles Arbeitsumfeld
Ein offenes und respektvolles Arbeitsumfeld ist ein wichtiger Faktor für den Aufbau von Vertrauen im Team. Du solltest sicherstellen, dass alle Teammitglieder gehört und respektiert werden, dass Konflikte schnell und effektiv gelöst werden und dass keine Vorurteile oder Diskriminierung vorliegen.
Beispiel: Wenn es zu einem Konflikt zwischen Teammitgliedern kommt, nimm dir Zeit, um beide Seiten anzuhören und zu versuchen, eine Lösung zu finden, die für alle Beteiligten funktioniert.
(4) Setze klare Erwartungen
Dein Team muss verstehen, was von ihnen erwartet wird, um ihre Arbeit erfolgreich erledigen zu können. Klare Erwartungen helfen auch dabei, Missverständnisse zu vermeiden und die Motivation zu steigern. Auch die klare Abgrenzung von Rollen und Zuständigkeiten fördern die Vertrauensbildung.
Beispiel: Wenn du ein neues Projekt startest, erkläre deinem Team genau, was das Ziel des Projekts ist, welche Aufgaben auf sie zukommen und welche Fristen einzuhalten sind.
(5) Teile Verantwortung und Entscheidungen
Wenn du dein Team in Entscheidungen einbeziehst und ihnen Verantwortung überträgst, stärkst du das Vertrauen. Das zeigt, dass du ihnen vertraust und ihre Meinungen und ihre Kompetenzen wichtig sind.
Beispiel: Wenn du eine Entscheidung treffen musst, die das Team betrifft, lass sie an der Entscheidungsfindung teilhaben und höre ihre Meinungen und Ideen an.
Fazit
Der Aufbau von Vertrauen im Team ist eine Herausforderung, aber eine lohnende. Durch klare Kommunikation, Unterstützung und Anerkennung, ein offenes und respektvolles Arbeitsumfeld, klare Erwartungen und die Teilhabe an Entscheidungen können Führungskräfte das Vertrauen ihrer Teams stärken und zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit beitragen. Wenn du diese lösungsorientierten Strategien umsetzt, wirst du sehen, wie dein Team sich immer weiter entwickelt und ein höheres Maß an Vertrauen erreicht.
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Toller Mehrwert und super Inspiration kann ich viel von mitnehmen Dankeschön 🙂viele Grüße christian
Danke Christian für deinen Kommentar – lass mich gerne wissen, was du am hilfreichsten empfunden hast.
lg
Stefanie