Endlich lösungsorientiert Arbeiten: 3 Wege aus der Shame and Blame Falle!
Bist du es leid, in einem Teufelskreis von Schuldzuweisungen und Anschuldigungen gefangen u sein? Möchtest du lieber konstruktiv und lösungsorientiert arbeiten?
Dann bist du hier bei mir genau richtig!
In diesem Blogartikel zeige ich dir, was "Shame & Blame" bedeutet, wie du dieses Konfliktmuster erkennst und wie du aussteigen kannst. Wichtig, erinnere dich daran: Jede Veränderung beginnt bei dir selbst, erfordert Eigenverantwortung sowie die Bereitschaft dich aktiv einzubringen. Du bist hier bei mir gelandet, das heißt: du bist motiviert deinen Umgang mit Konflikten auf ein neues Level zu heben! Gratuliere dir schon jetzt!
Was ist die "Shame and Blame" Falle?
"Shame and Blame" (auf Deutsch: Schämen & Blamieren oder Anklagen) bezeichnet ein Konfliktmuster, bei dem sich Beteiligte mehr darauf fokussieren wer Schuld an Problemen oder am Konflikt hat als nach Lösungen zu suchen. Statt gemeinsam einen Weg aus dem Konflikt zu suchen, werden Gründe gefunden warum wer und wie Schuld am Konfliktgeschehen hat. Dies führt zu einer negativen und desstruktiven Arbeitsatmosphäre, in der die eigentlichen Probleme nie angegangen werden.
Kriterien zur Erkennung von Shame and Blame
- Schuldzuweisungen statt gemeinsamer Übernahme von Verantwortung
- Fokus auf Fehler / Probleme statt auf Lösungen
- Negative Arbeitsatmosphäre und mangelndes Vertrauen im Team
- Wiederholtes Auftreten ähnlicher Konflikte ohne nachhaltiger Lösungen
Konsequenzen von Shame and Blame Mustern
- "Mauern", Verlust von Vertrauen und das Vertuschen von Fehlern.
- Klima der Angst, negative Arbeitsatmosphäre
- Beteiligte bestücken sprichwörtlich ihre Waffenkammer und ziehen sich eine Rüstung an.
- Die Produktivität sinkt, die Fehlerhäufigkeit steigt.
- Kosten steigen durch die häufigen Fehler
- Kommunikation stockt
- Höhere Fluktuation in Teams durch Unzufriedenheit
- Mangelnde Problemlösungskompetenzen: wertvolle Zeit und Energie geht verloren.
Ich könnte diese Liste noch endlos fortführen. Der Teufelskreis aus Schuldzuweisung, Vorwürfe machen und sich selbst verschanzen / schützen führt immer weiter in eine negative Spirale. Beziehungen gehen kaputt, Vertrauen verschwindet und ebnet damit den Boden für Fehler, Konflikte und negative Stimmungen. Wer möchte schon so zusammen arbeiten? Wem macht das Spaß?
Reflexionsfragen für dich
Nimm dir jetzt Zeit das Thema für dich zu hinterfragen. Das hilft dir deine eigenen Muster besser zu verstehen, du erkennst wie deine Umgebung funktioniert und ob du ebenfalls von Shame and Blame betroffen bist.
- Welche Themen haben kürzlich Konflikte (Kollision von Interessen mit emotionaler Komponente) in deinem Umfeld ausgelöst?
Denke mindestens an eine konkrete Situation von der du auch betroffen warst. - Welche konkreten Verhaltensweisen haben du bzw. die anderen Beteiligten gezeigt? Bleibe dabei in der reinen Beobachtung?
- Erkennst du dabei Shame and Blame Muster?
- Welche konkreten Verhaltensweisen haben den Konflikt befeuert und welche konkreten Verhaltensweisen haben zur Deeskalation beigetragen? Gab es Wendepunkte im Konflikt?
- Wie würdest du dein eigenes Konfliktmuster beschreiben? Möchtest du mehr lösungsorientierte Strategien lernen, um klarer deine Interessen zu vertreten, konstruktiver mit Konflikten umzugehen und insgesamt entspannter und produktiver im Team zu arbeiten?
Drei Wege aus der Shame and Blame Falle
Aus der Aufzählung oben ist wohl ziemlich deutlich geworden, warum es Sinn macht aus der Shame and Blame Falle auszusteigen. Ein lösungsorientierter Umgang miteinander macht entspannter und produktiver, schafft ein positives Arbeitsklima, hält Fehler in Schach und schafft Raum, Zeit und Energie für Innovation.
Was kannst du nun selbst verändern, um lösungsorientierter zu arbeiten? An welchen Schrauben kannst du drehen?
WICHTIG
Die Veränderung des eigenen Konfliktmusters ist nicht leicht. Es erfordert Bereitschaft, Reflexion und Übung. Auch wenn du schädliche Muster in deinem Arbeitsumfeld wahrnimmst, benötigst du Geduld, um hier Änderungen zu bewirken. Shame and Blame ist sehr mächtig! Genau deswegen möchte ich dich dabei unterstützen und mit diesem Artikel für mehr Bewusstsein sorgen!
(1) (Eigen-)verantwortung und Bereitschaft
Lösungsorientiert einen Konflikt bearbeiten bedeutet in erster Linie Verantwortung zu übernehmen! (Während anderen Schuld zuzuschieben auch gleichzeitig bedeutet die Verantwortung auf andere abzuwälzen). Wer sich also konstruktivere Konfliktmuster im Team oder bei sich selbst wünscht, der sollte sich als Erstes mit der Frage der Verantwortung auseinandersetzen.
- Wer ist bereit Verantwortung für Ergebnisse, Lösungen und Problemstellungen zu übernehmen.
- Gibt es geteilte Verantwortung oder wird diese immer nur an bestimmte Personen delegiert?
- Fühlst du dich selbst verantwortlich?
Die Übernahme von Verantwortung ist in Shame and Blame Kulturen immer besetzt mit Angst "Schuld und Fehler einzugestehen" und am Ende der Verlierer zu sein. Aus diesem Grund ist es wichtig die Bearbeitung des Themas behutsam anzugehen.
Pro Tipp: Wer, wann und wie Verantwortung übernimmt wird stark mit dem Entlohnungssystem im Betrieb sowie mit Rolle und Funktion zusammenhängen. Die Eigenverantwortung in Teams zu fördern ist eng verknüpft mit dem Führungsstil der jeweiligen Führungspersonen.
(2) Fähigkeit zur klaren und konstruktiven Kommunikation
Die lösungsorientierte Sprache funktioniert grundlegend anders als Shame and Blame Kulturen es gewöhnt sind. Neben der Bereitschaft und Übernahme von Verantwortung braucht es auch die Fähigkeiten diese Sprache zu sprechen und zu verstehen.
Lösungsorientierte Sprache ist gekennzeichnet von:
- Beobachtungen statt Bewertungen (Daten, Fakten - was ist überhaupt vorgefallen?)
- Ansprechen konkreter Handlungen statt Anprangern durch Generalisierungen
- Angebot der gemeinsamen Konfliktlösung statt Streiten um die Schuldfrage
- Das Konzept mehrerer Lösungswege statt Konzept von Richtig und Falsch
- Beteiligung und Einladung Aller am Lösungstisch statt stille Post via E-Mail
- Offene Kommunikation statt Verschanzen hinter höheren Instanzen
- ICH Sprache statt DU Anklage
- Klare und konkrete Kommunikation von Erwartungen in Form von Bitten und Wünschen statt Aufstellen von Forderungen
- Stark und klar statt "Angstbeißen"
Grenzen: Lösungsorientierung bzw. Kooperation ist nicht um jeden Preis möglich. Oft gibt es Situationen, da braucht es andere Instrumente oder eine andere Art Macht auszuüben - nicht im negativen Sinne sondern im Sinne der Wahrung von Grenzen und Interessen.
(3) Aufbau von Vertrauen mit lösungsorientierter Konfliktkultur
Dieser Schritt wird die meiste Zeit benötigen und ist gleichzeitig so entscheidend für die Zusammenarbeit. Wird Schritt für Schritt eine lösungsorientierte, produktive Konfliktkultur im Team aufgebaut, dann entsteht ein Rahmen, der Vertrauen fördert.
Die äußeren Rahmenbedingungen (Gehaltsschema, Hierarchie, Führungskultur, allgemeine Regeln im Unternehmen, ...) bestimmen maßgeblich welche Konfliktkultur entsteht. Führungspersonen können diese auch aktiv gestalten, um Verantwortung über den Umgang mit Konflikten (und die kommen unweigerlich immer) zu übernehmen.
Was wirkt sich förderlich auf Vertrauen und Konfliktkultur aus?
- Etablierung neuer Kommunikationsroutinen, die immer wieder offene Kommunikation fördern und belohnen.
- Förderung von Verschnittgruppen aus unterschiedlichen Bereichen oder Abteilungen zum gegenseitigen persönlichen Kennenlernen.
- An einen Tisch holen und Förderung von persönlicher Kommunikation statt alles auf Distanz per E-Mail und per Collaboration Tools zu diskutieren.
- Überdenken von Gehaltsschemata, Bonisystemen und anderen Entlohnungssystemen, die für Ungleichheit oder Ungleichgewicht in der Organisation führen können. Prüfe ob diese Eigenverantwortung oder das Vertuschen von Fehlern fördern.
- Weiterbildung und Aufklärung in der Organisation zum Thema Konfliktmanagement und lösungsorientiertes Arbeiten.
Fazit
Um aus der Shame and Blame Falle auszusteigen und konstruktivere Konfliktmuster zu etablieren, bedarf es Eigenverantwortung, klare und konstruktive Kommunikation sowie den Aufbau einer lösungsorientierten Konfliktkultur, die Vertrauen fördert.
Die Übernahme von Verantwortung ist ein wichtiger erster Schritt. Frage dich, ob du bereit bist, Verantwortung für Ergebnisse, Lösungen und Problemstellungen zu übernehmen. Untersuche, ob Verantwortung geteilt wird oder immer nur an bestimmte Personen delegiert wird. Die Bereitschaft zur Eigenverantwortung kann in Shame and Blame Kulturen mit Ängsten verbunden sein, Fehler zuzugeben und als Verlierer dazustehen. Daher ist es wichtig, behutsam mit diesem Thema umzugehen.
Die Fähigkeit zur klaren und konstruktiven Kommunikation ist entscheidend. Lerne, die lösungsorientierte Sprache zu sprechen und zu verstehen. Statt Bewertungen setze auf Beobachtungen, benenne konkrete Handlungen anstatt zu generalisieren und biete gemeinsame Lösungsansätze an, anstatt um die Schuldfrage zu streiten. Verwende die ICH-Sprache, um deine Bedürfnisse und Erwartungen klar zu kommunizieren. Beachte jedoch, dass es Situationen geben kann, in denen andere Instrumente oder eine andere Art von Macht notwendig sind, um Grenzen und Interessen zu wahren.
Der Aufbau einer lösungsorientierten Konfliktkultur erfordert Zeit, ist aber entscheidend für eine gute Zusammenarbeit. Externe Rahmenbedingungen wie Gehaltssysteme, Hierarchien und Führungskultur prägen die Konfliktkultur maßgeblich. Führungspersonen können aktiv daran arbeiten, eine lösungsorientierte Konfliktkultur zu fördern und Verantwortung für den Umgang mit Konflikten zu übernehmen. Etabliere neue Kommunikationsroutinen, fördere persönliches Kennenlernen und schaffe Räume für offene Kommunikation. Überdenke Gehaltssysteme und andere Entlohnungsstrukturen, um Ungleichheit oder Ungleichgewichte zu vermeiden. Investiere in Weiterbildung und Aufklärung zum Thema Konfliktmanagement und lösungsorientiertes Arbeiten in der Organisation.
Indem du Verantwortung übernimmst, konstruktive Kommunikation förderst und eine lösungsorientierte Konfliktkultur aufbaust, kannst du den Weg aus der Shame and Blame Falle finden. Es erfordert Zeit und Engagement, doch die positiven Auswirkungen auf die Zusammenarbeit und das Vertrauen im Team sind es wert.
Schreibe mir in den Kommentaren gerne welche Erfahrungen du mit Shame and Blame gemacht hast bzw. wie es gelungen ist aus der Falle auszusteigen!
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Oh, ich wusste gar nicht, das das Ding einen Namen hat, woran ich (auch) leide 🙂
Da muss ich mich mal weiter in psychologischer Literatur schlau machen. Sehr interessant, was du hier aufführst. Vielleicht hast du einen Buchtipp, um das weiter zu vertiefen?
Liebe Grüße,
Nora
Liebe Nora,
danke für deine Rückmeldung zu meinem Blogartikel.
Zu diesem Thema ist mir Brene Brown eine große Inspiration. Sie forscht zu Emotionen, insbesondere zu Scham in den USA und hat darüber so einige Bücher geschrieben. Besonders prägnant dazu wäre zum Beispiel „Dare to Lead“ oder „Braving the Wilderness“ – die Bücher gibt`s auf Deutsch und Englisch, je nachdem was dir lieber ist zu lesen.
Alles Gute!
Liebe Grüße
Stefanie