
Letzte Woche habe ich beschrieben wie Sie vorgehen können, wenn Ihnen der Kragen platzt.
Ärger ist eine wertvolle Sache um auf die Spur zu unerfüllten Bedürfnissen zu kommen. Suchen Sie die Schuld dafür nicht gleich beim Gegenüber, sondern überlegen Sie was Sie aktiv tun können. Eine Veränderung im Verhalten – sei es wegen der Zusammenarbeit im Team oder Uneinigkeit mit dem Vorgesetzten – erzielen Sie am besten, wenn Sie selbst den ersten Schritt machen!
Nur Sie wissen was Sie brauchen um besser arbeiten oder leben zu können!
Mutig genug den ersten Schritt nach einem Streit zu machen? #mediation Share on XVeränderung beginnt bei Ihnen!
Zugegeben, diese Information ist keine leichte Kost. Wir hören nicht gerne, dass wir selbst für uns verantwortlich sind. Leichter wäre es zu sagen: „Aber der hat doch das und das getan!“, „Wenn er immer das und das zu mir sagt, dann…“ usw. Ich biete Ihnen an die Chance zu ergreifen und den Blick umzukehren. Lassen Sie die ärgerliche Situation vor Ihrem geistigen Auge noch einmal Revue passieren. Wie haben Sie sich verhalten? Was haben Sie gedacht? Wie haben Sie gefühlt? Was fehlte Ihnen?
Schreiben Sie sich diese Gedanken ruhig auf. Das Niederschreiben bringt oft mehr Klarheit, weil Sie eine geeignete Formulierung für Ihre Gefühle finden müssen. Passen Sie auf, dass Ihre Sätze nicht mit „Er/Sie hat…“ starten. Bleiben Sie bei sich und formulieren Sie aus Ihrer Perspektive.
Mögliche Satzanfänge:
- Mir ist wichtig, dass….
- Ich möchte sicherstellen, dass…
- Mein Anliegen ist…
- Ich wünsche mir…
- Ich hoffe wirklich auf…
- Ich will, dass…
- Es geht mir um….
Mögliche unerfüllte Bedürfnisse: (Hier finden Sie eine umfassende Liste möglicher Bedürfnisse)
Welche Gefühle könnten diese unerfüllten Bedürfnisse auslösen? (Hier finden Sie eine umfassende Liste von Gefühlen)
Das Zauberwort heißt Bitte!
Sie haben Ihre Bedürfnisse und Gefühle erforscht, jetzt zeige ich Ihnen eine Möglichkeit den nächsten Schritt zu gehen: Formulieren Sie eine Bitte. Dies kann eine sehr wirksame Methode sein um dem Gegenüber zu zeigen was man braucht, jedoch müssen folgende Faktoren berücksichtigt sein:
- Erfüllbar für das Hier und Jetzt
- Eine konkrete Handlung
- Freiwilligkeit des Gegenübers
Eine Bitte sollte jetzt in der Gegenwart erfüllbar sein und eine konkrete Handlung des Gegenübers ansprechen. Im Gegensatz zu einer Forderung räumen Sie der anderen Person die Freiwilligkeit ein, d.h. er oder sie kann auch Nein sagen. Beispiel für eine Bitte innerhalb der Familie: STATT „Ich wünsche mir besonders am Mittwoch mehr Unterstützung von dir!“ BESSER: „Könntest du bitte am Mittwoch schon um 18.30 Uhr zu Hause sein oder mir bis 17.00 Uhr Bescheid sagen, wenn es später wird, damit ich um 19.00 Uhr pünktlich zum Fitnesskurs fahren kann.“ (Anmerkung: … und das Auto da ist bzw. die Kinder nicht alleine )
Eine echte Bitte ist erfüllbar, konkret und beruht auf Freiwilligkeit! #mediation #jirgal Share on XMerken Sie, was die konkrete Bitte mit Ihnen macht?
Sie müssen plötzlich sehr klar sein, was Sie wollen! Und das ist genau der Knackpunkt in vielen Konfliktsituationen: diffuse Gefühle und Unklarheit was einem selbst wichtig ist!